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Weissrussland

Landesporträt

Hier finden Sie einige Informationen zum Land und zur Situation der jüdischen Bevölkerung, die wir nach bestem Wissen und Gewissen zusammengetragen haben, ohne Anspruch auf Vollständigkeit.

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Belarus, im Deutschen auch Weissrussland genannt, ist ein Binnenstaat in Osteuropa. Die Fläche des Staatsgebiets beträgt rund 207’600 km2. Das Land grenzt im Osten an Russland, im Süden an die Ukraine, im Westen an Polen, im Norden an Lettland und im Nordosten an Litauen.

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Die Bevölkerung zählt rund 9,5 Millionen Einwohnerinnen und Einwohner. In der Hauptstadt Minsk leben fast 2 Millionen Menschen. Offizielle Landessprachen sind Belarussisch und Russisch. Im Alltag spricht allerdings die Mehrheit Russisch, was mit der Sprachenpolitik der früheren Sowjetrepublik und der heutigen Regierung zusammenhängt. Polnisch, Ukrainisch, Deutsch und Jiddisch sind Minderheitensprachen. 
(Für die Städte verwenden wir auf dieser Website die weissrussischen Namen nach Wikipedia und in Klammern die russischen Namen).

 

Rund 60 Prozent der Gläubigen sind orthodox, 8 Prozent katholisch. Dazu kommen muslimische, jüdische, protestantische und andere religiöse Minderheiten.

 

Seit 1994 regiert Alexander Lukaschenko die präsidiale Republik. Wichtigster politischer, wirtschaftlicher und kultureller Partner ist Russland.

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Wichtige historische Fakten

 

 

  • Nach den Teilungen des Grossreichs Polen-Litauen im 18. Jahrhundert fielen die weissrussischen Gebiete und Litauen unter die Herrschaft des russischen Zarenreichs.

 

  • Unter deutscher Besatzung wurde am 25. März 1918 die Belarussische Demokratische Republik (BNR) gegründet. Bereits im Januar 1919 endete diese mit der sowjetischen Invasion und der Gründung der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik (BSSR). Doch im Bewusstsein vieler Belarussinnen und Belarussen gilt dieser Akt als eigentlicher Ursprung der Staatsgründung.

 

  • Zwischen 1921 und 1945 war das Gebiet der heutigen Belarus zwischen Polen und der BSSR aufgeteilt.

 

  • Während Stalins Terror in den 1930er-Jahren wurden in Belarus über 100’000 Menschen ermordet und Tausende in sibirische Arbeitslager deportiert.

 

  • Während der Invasion durch Nazideutschland im Zweiten Weltkrieg wurden über zwei Millionen Menschen ermordet, hauptsächlich Juden, aber auch sehr viele Nichtjuden. Fast die gesamte jüdische Bevölkerung wurde umgebracht und die jüdische Kultur vernichtet.

 

  • 1986 richtete die Nuklearkatastrophe im ukrainischen Tschernobyl auch in Belarus enormen Schaden unter den Menschen wie auch in der Landwirtschaft an.

 

  • Nach dem Zerfall der Sowjetunion erklärte die Republik Belarus im Jahr 1991 ihre Unabhängigkeit. Am 3. Juli feiert der Staat offiziell seinen Unabhängigkeitstag.

 

  • Seit 1995 hat Belarus wieder die Staatsflagge der Belarussischen Sozialistischen Sowjetrepublik mit der rotgrünen Farbe und dem traditionellen weissen Stickmuster am linken Rand, jedoch ohne die kommunistischen Symbole Hammer und Sichel.

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  • Insbesondere im Zusammenhang mit der Präsidentschaftswahl im Jahr 2020 kam es zu heftigen Protesten und Streiks, die sich gegen die Ausrufung von Staatspräsident Lukaschenko als erneutem Sieger der Wahl richteten. 

 

  • Am 24. Februar 2022 griffen russische Truppen die Ukraine an. Der Aufmarsch zuvor fand auch auf dem Gebiet von Belarus statt, und von Belarus aus überschritten russische Truppen dann die Grenze.

Quellen und weiterführende Informationen:

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  • Fischer Weltalmanach

  • Bundeszentrale für politische Bildung

  • Enzyklopädie des europäischen Ostens (EEO)

  • BBC

  • Radio Free Europe

  • Konrad Adenauer Stiftung

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